Feuerwehrleute konnten nur noch die besten Wünsche für 2022 überbringen
In der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar 2022 brannte das Haus der Autorin Maja Keaton bis auf die Grundmauern ab. Als die Feuerwehr eintraf, kam jede Hilfe zu spät. Nur der hässliche, vollkommen überwuchterte Garten, den die passionierte Schreiberin von Schnulzenromanen wie die Pest hasst, hielt den Flammen stand. „Der wird mich noch überleben“, so die weinende Autorin, die pünktlich zum neuen Jahr mit einer ernsthaften Schlankheitskur beginnen wollte. Die Feuerwehrleute, allesamt Vorlagen für heiße Liebesromane mit Happy End, wollten die Autorin trösten, doch der Ehemann war zugegen. Wie die polizeiliche Untersuchung im Morgengrauen ergab, war dieser für den Brandt verantwortlich. Rhett Keaton hatte seiner geliebten Frau um 00:01, unmittelbar nach dem Neujahrskuss, die Geburtstagstorte überreicht. Wie er es geschafft hatte, die 59 Kerzen alle gleichzeitig zu entzünden, wird derzeit noch untersucht. Erste Empfehlungen lauten, spätestens ab dem 30. Geburtstag auf die korrekte Anzahl der Kerzen zu verzichten.
M.K. für den Nudel-Blog
P.S.: Bei dieser Nachricht handelt es sich um Fake-News. Beim Anblick von 59 brennenden Kerzen, die den Anschein eines mittleren Lagerfeuers erweckten, ging mit der Autorin die Phantasie durch. Sie wünscht allen Menschen, die heute Morgen schon wieder lesen, das schönste 2022 aller Zeiten!
Der Moment, in dem du ehrlich fast mit Ernährungsumstellung Abnehmen und so angefangen hättest – und in der Kiste mit den Kabeln 3 Tafeln Schokolade findest … Alle frisch. Eine mit ganzen Nüssen, die andere Marzipan und die dritte lecker weiße Crisp.
Ehrlich passiert. Gestern. Der 30. Dezember 2021 wirkt bei mir nach. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob mir diese Art von Nachhaltigkeit gefällt oder ob ich sie HASSE. In Fachkreisen nennt man sowas ein Dilemma.
Also, gestern war der Jahrestag von Herrn Keaton und mir. Wir unternehmen nichts, weil heute Sylvester ist und wir heute schon was unternehmen und weil wir morgen auch was unternehmen und übermorgen auch und dann auch noch verreisen. Ich hatte gerade eine Kurzgeschichte sowie einen Beitrag in meinem Nudel-Blog zum Thema Abnehmen veröffentlicht. Ich gehe eine Runde um den Block, komme zurück, bade, erhole mich vom Baden, ignoriere den knurrenden Magen, betäube das Knurren mit schwarzem Kaffee und kühlem Wasser.
„Maja …?“ „Hmh?“ „Essen!“
Ich bete, dass Roger (so nenne ich ihn heute, obwohl er nicht so heißt) einen Salat zubereitet hat. Hat er!
Es gibt Salat. Mit Croutons. Und mit Parmesankäse. Kartoffelrösti im Salat? Ja, klar. Ihr kennt meinen Roger nicht. Eine Tomate ist auch dabei, Paprikastreifen, gebacken in Öl. Sahnesauce. 3000 Oliven.
Zum Berechnen der Kalorien brauche ich einen Taschenrechner. Deswegen lasse ich das und schätze nur. Die Zahl erspare ich euch, denn sie ist nichts im Vergleich zu dem, womit mein Herzbube jetzt ankommt. Er war ja einkaufen.
Ich mache keine Werbung, auch wenn es so aussieht. Zur Feier des Tages hat Roger mir folgendes mitgebracht:
1 merci, Black & White Selection 1 merci, Finest Selection Danke schön, Milka Pralinés Milchcrème
Abnehmen. Es ist jedes Jahr dasselbe. Man kann es nicht mehr hören. Aber sobald man mit mehreren Personen an einem Tisch sitzt und zur Gabel greift, geht es los. Kalorien, Kalorien, Kalorien. Und jetzt ist kurz vor 2022. Morgen oder übermorgen werden die Vorsätze gefasst. Und dann geht es los. Morgen oder übermorgen. Spätestens wenn der Kühlschrank leer ist. Falls man nicht aus Versehen schon wieder einkaufen war, weil man die Haferflocken nicht ohne Milch essen kann. Man ist ja schließlich kein Pferd. Und weil man kein Pferd ist, geht man einkaufen. Und weil man zwei Hände hat, packt man Lebensmittel ein. Und dann wird vielleicht wieder nichts aus dem Vorsatz.
Und wenn man den Vorsatz dann angepackt hat, kriegt man Hunger, schlechte Laune und Kopfschmerzen. Und überhaupt ist das alles so anstrengend. Wenn man es nämlich tatsächlich schafft, sich halbwegs an die Diät zu halten, muss man auch noch Sport treiben. Noch so eine Sache, die stresst, auch wenn sie Stress abbauen soll und es letztendlich tut, wenn man sich dazu durchdringt.
Es gibt Menschen, die das schaffen. Ich habe zwei davon im engsten Familienkreis. Die haben sich gefühlt halbiert und sind jetzt fit wie Turnschuhe. Ich fand die beiden vorher schon super, aber jetzt finden sie sich selbst super und das ist sowieso das Einzige, was zählt.
Ich will den Speck um die Dattel gewickelt, aber nicht an mir
Ich für meinen Teil bin normalgewichtig mit Tendenz zu schlank. Aber … Und jetzt geht es los. Wenn man in die Jahre kommt, verbraucht man weniger, isst aber mehr. Man entwickelt auch Vorlieben für Sahne und solche Dinge. Es bilden sich Pölsterchen auch am schlanken Körper. Ich kann euch sagen, das ist echt Sch… Ich will den Speck um die Dattel gewickelt, aber nicht an mir. Und immer, wenn man etwas will, es aber nicht so einfach bekommt, hat man ein Problem. Aber schon Buddha hat gesagt: Wenn du ein Problem hast, versuche es zu ändern. Wenn du es nicht ändern kannst, mach kein Problem daraus.
Abnehmen, alle Jahre wieder
Abnehmen mit Buddha
Wenn ich mit Buddha gehe, müsste ich also entweder eine Diät versuchen. Oder ich sage: Ich kann es eh nicht ändern, weil: Ich bin zu schwach, zu unwillig, zu müde, zu gestresst, zu hungrig, der Speck liebt mich halt … Was auch immer. Wenn man den Gedanken weiter verfolgt, müsste man dann erst das zugrundeliegende Problem lösen, also den Stress. Denn kriegt man womöglich auch nicht weg. Dann muss man gucken, was den Stress verursacht. Am Ende sind wir bei Gott und an den glauben wir oder eben nicht. So what?
Aber wir wollen trotzdem dünn sein
Oder dünner. Oder einfach nur klasse aussehen. Also wer das abstreitet, der lügt. Kein Mensch will hässlich sein wie die Nacht und kein Mensch will, dass andere einen so angucken. Diese Krönungen der Schöpfung, die glauben, sie hätten den Style mit der Muttermilch eingesogen. Die leise zischeln: Guck dir die fette Qualle an. Boah, hast du den Arsch gesehen? Mann, watt ne Wampe!
Will man nicht hören und die Blicke will man nicht sehen. Aber selbst, wenn man die Blicke nicht sieht, weiß man dass sie da sind. Weil die Welt, in der wir leben nämlich so ist. Ja, unsere schöne Welt ist manchmal echt Scheiße. Und da hilft auch nicht, dass wir alle wissen, dass so mancher eine Menge Kohle damit macht, dass wir armen Schlucker uns ständig zu dick fühlen oder es vielleicht sogar wirklich sind.
Okay. Was ist mein Fazit?
Mir ist es scheißegal (jetzt schreibe ich das Wort schon wieder, aber, verdammte Sch…, ist doch so), ob jemand dick oder dünn ist. Jeder weiß selbst, ob er sich in seiner Haut wohl fühlt oder nicht und es steht NIEMANDEM zu, einen anderen Menschen abzuwerten. Das steht schon im Grundgesetz, aber der Anstand gebietet es auch.
So, und wer jetzt immer noch abnehmen will, der soll es tun. Auch das ist okay. Aber bitte, haltet es mit Franz von Sales. Der soll gesagt haben: Hab Geduld mit allen Dingen, besonders mit dir selbst.
Eure Maja, die sich wahrscheinlich doch wieder langsam und beständig, wie das Wasser, das stetig den Stein höhlt, weiter runden wird *Herzchen*