Als Bücherverrückte schreibe ich nicht nur Romane, ich lese auch welche. Besonders gern Liebesromane und romantische Komödien. Ob sie sinnlich, erotisch, sexy oder „pur“ sind ist mir egal.
Da ich selber Autorin bin, schreibe ich nicht gern Rezensionen. Es widerstrebt mir, meine Kolleginnen und Kollegen zu bewerten. Aber es gibt immer mal wieder ein Buch, das mich besonders begeistert. Wobei Begeisterung bei mir bedeutet: Ich bin von der ersten Seite an gefesselt, will das Buch nicht mehr weglegen und mag den Schreibstil.
Meine Rezension zu Ina Glahes „Ich will keinen Rockstar ~ Lou’s Diary“
Ich lese sehr viel, quer durch alle Genres, breche aber auch sehr viele Bücher ab, weil sie mich langweilen oder mir der Schreibstil nicht gefällt. Dieses Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen, obwohl ich eigentlich schlafen wollte. Doch einmal reingeschnuppert, wollte ich unbedingt wissen, wie es weiter geht und war am Ende überhaupt nicht mehr müde.
Der Einstieg ist ungewöhnlich und ich finde ihn ungewöhnlich gut. Nach einem kurzen Prolog, dessen Pointe mich begeistert hat, geht es 10 Jahre später weiter.
Die Geschichte, die dann folgt, hat mich absolut gefesselt. Sie ist ungemein gefühlvoll erzählt, weil die Autorin die Personen, und ganz besonders die Hauptfigur Lia, mit dem nötigen psychologischen Feingefühl schildert, und die Dramatik entwickelt sich Schritt für Schritt und absolut nachvollziehbar.
Ich hätte nie geglaubt, dass mich ein Rockstar-Roman je fesseln würde, weshalb ich ihn erst gar nicht lesen wollte, aber dieser hat es geschafft, obwohl es die Sexszenen nicht gebraucht hätte. Aber sie haben mich nicht gestört, denn sie waren, wie ich finde, gut und passend zum Buch geschrieben.
Während des Lesens habe ich oft gerätselt, was wohl noch hinter allem steckt und wie der Roman ausgehen wird. Neben dem Vermögen, mich beim Lesen dabei zu behalten, ist dies der zweite wesentliche Punkt, der ein gutes Buch ausmacht.
Meine Lieblingszitate: „Der Kuss war eine rein wirtschaftliche Entscheidung“ und: „Der Lebenstraum ist aber nicht immer so, wie man ihn geträumt hat …“ Und: „Ich soll Lia verheimlichen?“
Den Kosenamen BAE fand ich schlichtweg genial.
Ein romantisches und auch wesentlich tiefgründigeres Buch, als es auf den ersten Blick scheint. Trotzdem fesselnd und unterhaltsam, ohne verkitscht zu sein. Ich fand’s toll!